Israel drohte sogar damit, Libyen und sämtliche anderen Staaten, welche Oberst Muammar Gaddafi jemals Unterschlupf geboten hatten, so dicht zu besiedeln, dass man vor lauter Mauern die Grenzen nicht mehr sieht.

Die israelische Regierung verkündete sogar die Absicht, die Stadtregierung von Zürich mit der Erstellung eines Verkehrskonzeptes für diese Siedlungen zu beauftragen, worauf dann doch wieder einige arabische Staaten auf die Linie Israels einschwenkten, aber es waren dann eben doch zu wenige. 

Die Serben stimmten für Gaddafi, weil dieser ihnen eine serbische Exklave innerhalb der Grenzen Kosovos versprochen hatte. Und die Kosovaren gaben ihre Stimme ebenfalls Gaddafi, da er diesen einen autonomen albanischen Teil innerhalb der serbischen Exklave versprach. Dass das Wallis eine Vollmitgliedschaft bei der Uno beantragte, trug nicht weniger zur Verwirrung bei als der Umstand, dass sowohl das Oberwallis wie auch das Unterwallis beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Klage gegen die illegale Besiedlung durch den jeweils anderen Teil einreichten.

Für die Urner kam jede Hilfe zu spät. Uriella hatte bei den Vereinten Nationen in New York bereits die Anerkennung für Uri als das Land des Lächelns erworben und den Stier im Wappen durch eine Badewanne ersetzt. Die Unabhängigkeit des Aargaus scheiterte nur am Veto Gaddafis, der im Aargau einmal geblitzt worden war. Warum die Österreicher die Unabhängigkeit beantragten, war nicht ganz klar, sie schauten nur etwas ungläubig, als man ihnen sagte, dass sie schon unabhängig seien.

Griechenland forderte eine Unabhängigkeit von den internationalen Finanzmärkten, die Italiener forderten eine Unabhängigkeit von ihrem Ministerpräsidenten, und Assad forderte eine Unabhängigkeit von seinem Volk. Obwohl sich der Kanton Jura vor allem wirtschaftlich noch zu abhängig fühlt, beantragte er keine Uno-Vollmitgliedschaft, denn der Jura anerkennt weder Bern noch die USA noch die Uno noch den Mond. Die Basken begnügten sich damit, das Tragen von Baskenmützen ausserhalb des Baskenlandes völkerrechtlich unter Strafe zu stellen. Die Kubaner protestierten  ihrerseits dagegen, verzichteten aber auf eine Völkerrechtsbeschwerde, da Che Guevarra sowieso schon lange tot ist.

Die SVP rief in Zürich den Bauernstaat aus, was die Sozialdemokraten verstimmte, weil die SVP das geschafft hatte, was die Sozialisten auf der ganzen Welt über hundert Jahre lang nicht zustande gebracht hatten. Die BDP forderte die Unabhängigkeit von der CVP, und Eveline Widmer-Schlumpf die Unabhängigkeit der Bundesräte von den Parteien überhaupt.

Die Europäische Zentralbank forderte vergeblich die Unabhängigkeit von der Politik, wurde als Minderheit ausgeschafft und lebt jetzt im Fürstentum Liechtenstein im Exil. Wie Jean Ziegler es geschafft hat, Vollmitglied bei der Uno zu werden, ist nicht ganz klar. Dass auch hier Gaddafi die Finger im Spiel gehabt hat, scheint aber eher wahrscheinlich. Die Schweizerische Volkspartei erklärte ihre grundsätzliche Opposition zur Uno und verkündete, die Schweiz sei nur ein halbes Uno-Mitglied.

Obwohl China gegen jegliche Arten von Unabhängigkeiten ständig das Veto einlegte, hörte niemand auf die Chinesen, da deren Wortmeldungen nicht übersetzt wurden, weil die Dolmetscher gerade vor dem Uno-Gebäude für mehr Unabhängigkeit bei der Übersetzung demonstrierten.

Katholische Priester demonstrierten für mehr Unabhängigkeit bei der Ausübung ihrer Sexualität, und die Ministranten demonstrierten für weniger Abhängigkeit von den Priestern bzw. mehr Transparenz rund um die Monstranz. Nachdem die Zeugen Jehovas einen eigenen Staat im Gelobten Land gefordert hatten, waren sie doch etwas überrascht, als man ihnen Syrien anbot. Am Ende einigte man sich darauf, die Palästinenser unter der Führung von Gaddafi aus dem Heiligen Land nach Ägypten ziehen zu lassen, versprach den Russen, bei den nächsten Wahlen nicht zu lachen, und Angela Merkel rief die Verfolgung von deutschen Reichen auf der ganzen Welt und in Europa eine tausendjährige Währung aus.