
All aboard! Am 11. September bin ich nach New York City geflogen, wie man es vom ?Nebelspalter?-Verschwörungsexperten Nummer 1 natürlich erwarten darf.
Schon wenige Minuten nach Abheben der American-Airlines-Maschine schlugen die Terroristen gnadenlos zu.
Nein, es waren keine langbärtigen Taliban oder dergleichen.
Es waren die Zwillingsbabys, die in den Sitzen vor mir lagen.
Sie brüllten wie am Spiess, neun Stunden am Stück. Unglaublich, welche Ausdauer die beiden Schreihälse an den Tag legten und wie sie sich gegenseitig zu immer neuen Spitzenleistungen hochschaukelten. Es war die reinste Folter. Ich bin fast durchgedreht. An irgendeine sinnvolle Beschäftigung war nicht zu denken, an Schlaf sowieso nicht. In New York angekommen, war ich ein jeglicher Energie beraubter, gehirntoter Zombie.
Das passiert mir immer. Egal, in welchem Flugzeug oder Zugsabteil et cetera ich auch sitze: Im Umkreis von drei Metern legt jemand ein schreiendes Baby hin. Und wenn ich den Platz wechsle, dauert es keine Minute, bis ein neues schreiendes Baby in meiner Nähe postiert wird.
Ich vermute mal: Ihnen geht es genauso.
Jemand will uns in den Wahnsinn treiben. Uns den letzten Nerv rauben. Uns fertig machen.
Dass es sich beim Ganzen um eine gezielte Verschwörung handelt, brauche ich wohl nicht doppelt zu unterstreichen.
Doch welche zappendustere Macht steckt dahinter? Konkreter gefragt: Wer hat sich die perfiden Nervenkiller ausgedacht? WER HAT DIE BABYS ERFUNDEN?
Acer Ferrari ermittelt ? mit den letzten Hirnzellen, die ihm noch geblieben sind!
Die entscheidende Frage auf der Suche nach dem Täter lautet logischerweise: Wer zieht aus der Erfindung des Babys den grössten Nutzen?
Ganz zuoberst auf meiner Liste der Verdächtigen: Die BubbaGum®-Pacifiers Enterprises, der grösste Schnuller-Hersteller der Welt.
Auf meine telefonische Anfrage (natürlich tätige ich sie mit verstellter Stimme) gibt BubbaGum®-CEO Charles C. King unumwunden zu: «Ja, die Babys sind unsere Idee!»
Nach einem trockenen Keuchen fährt Mr. King fort: «Wenn es keine Babys gäbe, würde ja niemand unsere Schnuller kaufen. Und das wäre nicht gut für uns, das verstehen Sie doch wohl. Wir verdienen Abermilliarden dank den kleinen Unruhestiftern. Wir machen sie auch extra immer lauter, das heisst, wir bauen ihnen kontinuierlich kräftigere Stimmbänder ein. Und falls Sie nicht wissen, wie die Babys in alle Welt kommen, gebe ich Ihnen einen dezenten Tipp: Werfen Sie mal einen Blick auf www.storch.com, die Website unseres Exklusiv-Vertriebspartners. Auf Wiederhören.»
I swear: This is the truth, the whole truth and nothing but the truth.
Vollkommen sprachlos verabschiedet sich:
Euer Acer Ferrari
(Übersetzung: Gion Mathias Cavelty)