
Montanus, Hippolytus und eine Vielzahl anderer christlicher Propheten mit ähnlich endzeitlichen Namen kündigten schon für die Jahre von 250 - 800 n. Chr. eine ganz erstaunliche Menge von Weltenden an.
Und Papst Sylvester II. prophezeite einen der bekanntesten (Nicht-)Weltuntergänge fu?r den 31.12.999. Als die Erde sich weiterdrehte, zog sich der Papst mit der Behauptung aus der Affäre, durch sein Gebet die Apokalypse verhindert zu haben.
Der grosse Reformator Martin Luther mochte hinter den zahllosen katholischen Untergangsexperten natu?rlich nicht zuru?ckstehen und verku?ndete gleich drei kurz aufeinanderfolgende Termine ? 1532, 1538 und 1541 ? fu?r das Ende der Welt. Ob es nun reines Konkurrenzdenken war, oder doch seine intensive Beschäftigung mit der biblischen Schöpfungsgeschichte ihn dazu animiert hatten, ist bis dato ungeklärt. Zumal der evangelische Klerus um diese Episode ihres Gru?nders gerne Stillschweigen bewahrt. Als dann das Weltende trotz dreimaliger Aufforderung des aufmu?pfigen Mönchs nicht eintraf, hielt der sich mit weiteren exakten Angaben bedeckt. Der 1. Februar 1524 ist wiederum der erste Termin, der von seriösen «Wissenschaftlern» der damaligen Zeit benannt wurde. Eine Gruppe von Astronomen berechnete fu?r diesen Zeitpunkt ein Rendezvous der Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische. Fu?r die «Gelehrten» von damals ein sicheres Indiz fu?r die nahende Sintflut. Einige Zehntausend Londoner Bu?rger sollen auch tatsächlich auf die umliegenden Anhöhen geflohen sein ? nur um zu merken, dass, bloss weil sie kalte Fu?sse bekommen hatten, dieselben zu Hause noch lange nicht nass geworden wären.
Auf neun Untergangstermine dieses Planeten zwischen 1874 und 1994 brachten es bisher die Zeugen Jehovas. Unter den Jahren selbst sind 1999/2000 die Superstars! Mit so viel Apokalypsen geku?rt, dass ein Register aller Personen und Gruppen, die fu?r diese Jahre das Weltende festlegten, einen Sonder- ?Nebi? fu?llen wu?rde! Es seien illustre Namen stellvertretend genannt: Die Hellseher Edgar Cayce, Elisabeth Tessier und Nostradamus. Die geheimnisumwitterten Fatima-Botschaften nennen diesen Termin ebenso wie der grosse Begru?nder der modernen Naturwissenschaft Isaac Newton!
Überhaupt sind Weltuntergangsszenarien keineswegs eine Domäne der grossen undkleinen religiösen Gruppen und/oder Propheten. So meinte etwa der Entdecker Amerikas, Kolumbus, sich auf das Jahr 1666 festlegen zu mu?ssen; obwohl seine ganze Beru?hmtheit letztlich darauf fusste, dass er sich in seinen nautischen Berechnungen gru?ndlich verstemmt hatte ? von wegen aussenrum nach Indien ?, bemu?hte er eine obskure Zahlenmystik, um seine Behauptung zu untermauern. Der geniale Maler der Fru?hrenaissance Botticelli hatte ebenso seinen Termin wie der bekannte Modezar der Neuzeit Paco Rabanne. Und natu?rlich glaubte der «moderne» Guru Bhagwan Shree Rajneesh zeit seines Wirkens da mithalten zu mu?ssen und verku?ndete fu?r die Jahre 1984 ? 1999 die vereinte Attacke auf den Globus durch Sintflut, Erdbeben, Vulkanausbru?che, Aids und was ihm sonst noch so einfiel.
Und als Wissenschaftler im Jahr 2008 den Teilchenbeschleuniger LHC bei Genf in Betrieb nahmen, wollten erneut etliche Zeitgenossen die Erde in einem Schwarzen Loch versinken sehen. Die vorstehende (winzige!) Auswahl der zahllosen nicht stattgefundenen Weltuntergänge hat nun aber keineswegs das Ziel, das tatsächlich kommende, vom Maya-Kalender fu?r den 21. Dezember 2012 angeku?ndigte und endgu?ltige Zeitenende in Zweifel zu ziehen! Im Gegenteil: Es soll nur gezeigt werden, wie oft sich schon Personen und Institutionen geirrt haben, bevor jetzt der wahreWeltuntergang kommen wird. Denn wer seine fu?nf Sinne beisammen hat und die Beweiseder Maya-Experten versteht, kann nicht daran zweifeln, dass dieses Mal sichnun wirklich das Ende der Welt anku?ndigt! Aber natu?rlich wird es auch wieder solche Leute geben, die das alles als Unsinn abtun und nichts vom nahenden Weltuntergang wissen wollen. Ungläubige lassen sich halt einfach nicht ausrotten.