
«Es gibt nichts, was es nicht gibt!» Diese messerscharfe Erkenntnis eines Schweizers ausgerechnet auf der Erfindermesse klingt nur auf den ...
«Es gibt nichts, was es nicht gibt!» Diese messerscharfe Erkenntnis eines Schweizers ausgerechnet auf der Erfindermesse klingt nur auf den ersten Blick paradox. Denn wenn es wirklich alles schon vorher gäbe, gäbe es diese Messe nicht. Tatsächlich aber gibt es spätestens auf dieser Messe jedes Mal zwar nicht alles, doch immer wieder allerlei Neues, das es vorher nicht gegeben hat.
Wir stellen hier einige zu Unrecht in Vergessenheit geratene Entdecker und Erfinder vor, ohne die unsere Welt um einige Erkenntnisse ärmer wäre, von ihren Erfindungen gar nicht zu reden.
Jahrzehntelang, verlacht von Laien und verkannt von Kennern, experimentierte Friederich Emmanuel Zieband mit Kaugummis, Hosenträgern und Expandern. Tagsüber spannte er im Freien den Bogen. Nächtelang hörte man ihn im Streckbett ächzen und stöhnen.
Wenn ihm die Hausgehilfin Essen brachte, rührte er nichts an und verlangte nur nach Bürogummis, Weckglasgummis oder gar nach einem ihrer Strapse (weshalb nicht wenige der Damen stehlenden Strumpfes kündigten!) Dann aber war er endlich entdeckt, der Erste Ziebandsche Satz der Elastizität. Er besagte: Je elastischer etwas ist, desto besser lässt es sich auseinanderziehen.
Nach einem öffentlichen Experiment mit Gummiparagrafen vor einhundert geladenen Richtern und Anwälten zweifelt heute niemand mehr an der Richtigkeit der Ziebandschen These.
Klotzen statt Kleckern
Für seine Zeitgenossen war Borromäus Bremsebiel aus Bremen-Förge nichts weiter als ein kleiner Schienenarbeiter, der nach Dienstschluss gern einen trank und dabei zwischen zwei Gläsern das inzwischen geflügelte Wort «Klotzen statt Kleckern!» fallen zu lassen pflegte.
Heute wissen wir, dass die neue Welt des Schienenverkehrs nicht hätte hereinbrechen können ohne die Zeit, die seine Erfindung einsparen half: der Bremsebielklotz, seither kurz Bremsklotz geheissen. Die Länge der so eingesparten Schienen geht in die Meilen!
Ein findiger Hersteller präsentiert eine Sechs, die sich bei weiteren Preissteigerungen problemlos in eine Neun verwandeln lässt. Die Gebrauchsanleitung lautet denkbar einfach: Umdrehen!
Ein Patentanwaltsgehilfe in Pattensen hat den automatischen Patentanwalt erfunden. Der Automat erledigt alle Aufgaben eines Patentanwalts rascher, besser und billiger als herkömmliche Patentanwälte und ist im Gegensatz zu jenen, die eine Zweitwohnung, eine Zweitfrau, einen Zweitwagen und einen Psychiater benötigen, anspruchslos und wartungsfrei.
Leider hat der Erfinder Schwierigkeiten, einen Patentanwalt zu finden, ohne den er seine Erfindung jedoch nicht zum Patent anmelden kann. Das ist nur zu verständlich: Die Anwälte fürchten ganz automatisch die Konkurrenz und somit um ihre Existenz!
Es gibt mehr Anlässe zum Weinen als zum Lachen im Leben! Das sagte sich Traugott Jammerschied aus Todtmoos nach zahllosen Absagen vom Patentamt und erfand als passende Ergänzung zum Lachsack den Trauerbeutel. Jetzt hat er auf der Erfindermesse gut lachen!