
Die Medienwelt befindet sich seit Jahren im Wandel. Der Qualitätsjournalismus steckt in der Krise, die Öffentlichkeit ist dabei, sich in eine Empörungsgesellschaft zu verwandeln, die hyperventilierend von Aufreger zu Aufreger jagt. So behalten Sie trotzdem den Überblick.
Empörung ist ein komplexer physiologischer Ablauf, der - ohne dem Körper genügend Regenerationszeit einzuräumen - zu Burnout und Depression führen kann. Gerade ältere Menschen über 25 fühlen sich in der heutigen Medienwelt vermehrt überfordert. Nicht selten setzen sie ihr täglich zur Verfügung stehendes Empörungspotenzial völlig falsch ein, indem sie sich von 700 Todesurteilen gegen ägyptische Muslimbrüder erschüttern lassen oder darüber entrüsten, dass sechs Millionen syrische Flüchtlinge keine Headline mehr wert sind. Wenn man dann realisiert, dass sich die halbe Schweiz über Ueli Maurers Frauenwitz oder die Berner Zooverwaltung echauffiert, ist es meist zu spät: Man fühlt sich ausgepowert.
Sich mit einem Klick Mitempören
Unsere in Zusammenarbeit mit dem Horner Fachhochschule für Mediamatik entwickelte, kostenlose App (ab sofort erhältlich für iOS und Android) schafft Abhilfe und führt Sie auf einen Blick durch die Empörungs-Lage des Tages. Sie überwacht derzeit 709 ausgewählte Onlinekanäle und filtert Unwichtiges («139 Tote in Bagdad») zuverlässig von Wichtigem («Tierhasser vergiftet Büsi»). Analyse-Algorithmen, in monatelanger Arbeit entwickelt, durchkämmen permanent die Newsströme und stellen automatisch fest, ob die Schlagzeile in Ihr Empörungsprofil passt. So weiss der «Shitstorm Advisor» zum Beispiel, ob die von einem Raser überfahrene Person weiblich, jung und hübsch war und deshalb mehr Mitleid verdient als ein alter, hässlicher Mann.
So oder so sind Sie mit dem Überwachungsmonitor der App nur maximal einen Klick vom gerade angesagten Shitstorm entfernt - und das in 23 verschiedenen Social-Media-Diensten.
Hammer-Zusatzfeatures in der Premium-Version
In der für CHF 3.- erhältlichen «Premium Version» lassen sich zudem praktische Filter setzen: Falls Sie Tierleid grundsätzlich höher gewichten als Menschenleid, werden Sie auf Wunsch nur noch mit vergifteten Kätzchen und abgeschlachteten Walen versorgt. Unglücksfälle aus Asien oder Afrika, die Sie als Europäer ohnehin nicht interessieren, werden automatisch unterdrückt, wobei sich stufenlos ein Schwellenwert für die Anzahl Tote definieren lässt.
Besonders interessant dürfte die Wizard-Funktion sein: Damit lassen sich definierbare Meldungen oder Posts von und über Personen völlig automatisch mit Schmähbegriffen und Kraftausdrücken zuschütten - Ihre Empörung ist damit gewissermassen delegiert.
Der «Shitstorm Advisor» ist ab sofort in beiden Versionen (Basic und Premium) in den gängigen App-Stores erhältlich, eine deutsche Menüführung soll im Release 1.4 in Kürze folgen.