ABC(D) für Liftfahrer

Jürg Ritzmann | veröffentlicht am 20.11.2014

Statistiken bringen es ans Licht: In der Schweiz ist jeder zehnte Einwohner mindestens einmal im Leben in einem Aufzug stecken geblieben. Davon sind nicht wenige traumatisiert. Jeder siebenmillionste Schweizer traut sich nicht mehr in einen Aufzug. Und die Dunkelziffer ist rabenschwarz. Natürlich warten wir hier mit essenziellen Ratschlägen auf, um Ihnen im Fall der Fälle ein angenehmes Überleben zu garantieren:

ABC(D) für Liftfahrer
(Nebelspalter)

A - Gehen Sie immer auf die Toilette, bevor Sie einen Lift betreten. Mitmenschen, die das nicht getan haben und tatsächlich stecken geblieben sind, erklären Ihnen gerne die Gründe. Ist keine Toilette in der Nähe, nehmen Sie die Treppe. In Hochbauten vorher viel trinken, um einer Dehydration vorzubeugen. Am besten Apfelsaft.

B - Als Mann niemals nur zu zweit mit einer (fremden) Frau in den Lift. Die Gefahr einer Klage wegen sexueller Belästigung ist zu gross. In den USA muss übrigens Red Bull einem Kläger einige Millionen bezahlen, weil es keine Flügel verleiht. Sie sind ein nicht sehr attraktiver Mensch? - Gehen Sie ausschliesslich zu zweit in den Lift.

C - Wenn Sie tatsächlich stecken bleiben: Ruhe bewahren. Sagen Sie niemals, wirklich niemals «es kommt gleich Hilfe». In Horrorfilmen sagen die Statisten diesen Satz immer, kurz bevor das Publikum merkt, warum es keine Protagonisten sind.

D - Flatulenz nur im Notfall. Ebenso Mundgeruch (es lebe die Rauchpause!), übel riechende Transpiration und Ausscheidungen aller Art. Als Notfälle gelten medizinische Gründe, Antipathie gegenüber Mitfahrenden und die individuelle Freiheit. Stark transpirierende Menschen sollten übrigens immer die Treppe benützen (um sodann noch stärker zu transpirieren).

So, mit diesem kleinen Ratgeber sind Sie bestens gerüstet für ein heiteres Auf und Ab. In Filmen wird übrigens immer gezeigt, wie sich stecken gebliebene Menschen in die Höhe recken und die - immer total losen - Platten der Decke entfernen. In Wirklichkeit funktioniert das natürlich nicht. Darum sind Filme ja Filme. Das schafft gemäss Statistik nur jeder Hunderttausendste. Und der Monteur, natürlich. Apropos Liftmonteur, zum Schluss noch der neueste Witz der Branche: «Reisst das Seil, ist die Stimmung im Keller». Auf Wiedersehen!

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