Wie viele Schweizen?

Marco Ratschiller | veröffentlicht am 04.12.2014

Ich möchte Ihnen überhaupt nichts vormachen. Die Zukunft präzise vorherzusagen, das ist schlicht unmöglich.

Wie viele Schweizen?
Swen (Silvan Wegmann) | (Nebelspalter)

Mit genügend Treffsicherheit, wie es unsere Titelgeschichte ankündigt, ein brauchbares Bild der Schweiz in zehn, hundert oder tausend Jahren zu entwerfen, ist wenig wahrscheinlich und in erster Linie pure Spekulation.

Klar, ich kann Ihnen zum Beispiel vorhersagen, dass Sie in rund zehn Sekunden erstmals auf das völlig ungebräuchliche Wort «pfnörz» stossen werden. Alles, was deutlich weiter in der Zukunft liegt, kann in der verbleibenden Zeitspanne von derart vielen Faktoren beeinflusst werden, dass eine brauchbare Vorhersage einfach nur pfnörz ist.

So hat sich Claude Longchamp mit seiner Abstimmungsprognose zur Ecopop-Initiative erneut deutlich verpfnörzt. Wo man auch hinsieht, Fehlprognosen sind nicht Ausnahme, sondern Regel. Die Kapazität des Schweizer Nationalstrassennetzes? Pfnörz. Die Nutzbarmachung der Kernfusion? Pfnörz. Die Unverhandelbarkeit des Bankgeheimnisses? Pfnörz. Thomas Buchelis Wetteraussichten? Sehen Sie, schon wären Sie mit Ihrer Prognose daneben gelegen. Eben gerade nicht pfnörz. Auf die adäquatere, weil viel drastischere Umschreibung der unsäglichen Trefferquote von SRF Meteo stossen Sie nämlich erst in rund zwanzig Sekunden.

Bis dahin bleibt mir noch Zeit, darauf hinzuweisen, dass die Faktoren, welche beeinflussen, auf welche der zahllosen möglichen Schweizen wir zusteuern, zu einem grossen Teil auch in Ihrer Hand liegen. Gestalten Sie also die Zukunft mit. Huarrrghl. Aber nun hoffe ich erst einmal, ich pfnörze nicht, wenn ich Ihnen viel Spass mit dieser Ausgabe verspreche, herzlich für die Treue zum «Nebelspalter» danke und auf Wiederlesen im neuen Jahr wünsche.

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