
Die Aufsehen erregende Ankündigung einer mysteriösen Gestalt namens «Chronos», wonach nicht das Jahr 2015 begonnen habe, sondern «als letzte Chance» nochmals das Jahr 2014 wiederholt würde, hat weltweit Bestürzung und Spekulationen ausgelöst.
Noch immer rätselt die Welt über die mutmassliche Kunst-Aktion des «Chronos», der in der Silvesternacht um 23:55 Uhr Schweizer Zeit weltweit über unzählige TV-Stationen und Web-Streams die Meldung verbreiten liess, dass nach Mitternacht nicht das Jahr 2015 anbrechen werde, sondern das bisherige Jahr 2014 für ungültig erklärt worden sei und wiederholt werden müsse.
Zur Identität und den möglichen Beweggründen hinter der selbst ernannten Gottheit «Chronos» haben sich bis zur Stunde weder westliche Regierungen noch deren Nachrichtendienste äussern wollen. Offensichtlich sitzt der Schock darüber tief, wie es einem oder mehreren Unbekannten gelingen konnte, sich weltweit zeitgleich in zahllose Internet- und Fernseh-Signale einzuklinken. Im deutschen Sprachraum etwa war um 23:55 das Signal des «Silvesterstadls» gekapert worden. Vieles spricht dafür, dass man von Peking über Moskau bis Washington derzeit sicherheitshalber noch vor gegenseitigen Schuldzuweisungen zurückschreckt.
Sprache der griechischen Antike?
In der besagten Videobotschaft kündigt ein weissbärtiger, alter Mann sichtlich erzürnt an (eingangs in holprigem Englisch, dann mehrheitlich in einem seltsam anmutenden Altgriechisch), dass das Jahr 2014 für ungültig erklärt worden sei und deshalb nach der Silvesternacht noch einmal wiederholt werde.
Noch sind von dem Video, das auf Youtube in wenigen Stunden über 2,3 Milliarden Mal angeklickt worden ist, aufgrund des starken Bild- und Tonrauschens ganze Passagen nicht verlässlich übersetzt, doch eine wachsende Zahl von Usern scheint nicht mehr ausschliessen zu wollen, dass «Chronos'» Botschaft authentisch sein könnte.
Ganze moderne Geschichte vor dem Reset?
Sollte sich das nach heutigem menschlichen Ermessen schlicht undankbare Szenario bewahrheiten, dass es sich bei Chronos tatsächlich um eine übernatürliche Erscheinung handelt, die als legitimer Sprecher des Universums auftritt, stünde die Menschheit allerdings vor nie dagewesenen Herausforderungen. «Chronos» hat mit Verweis auf Dutzende Entwicklungen, die «schief laufen würden», nicht nur die Annullierung des letzten Jahres angekündigt, sondern für den Fall, dass auch im zweiten Anlauf deutlich sichtbare Verbesserungen ausbleiben würden, die Sistierung das ganzen Jahrtausends angedroht.
Womöglich alles noch viel schlimmer
Während sich offizielle Stellen noch immer in Schweigen hüllen, sind über die Fehlentwicklungen, die Chronos in seiner altertümlichen Sprache gemeint haben könnte, in den sozialen Medien bereits heftige Debatten entbrannt. Einigkeit herrscht dabei nicht einmal in Bezug auf die zentralen Kritikpunkte, die Chronos vorgebracht hat. Das Risiko wäre demnach gross, dass sich Katastrophen und Krisenherde wie Russlands Ukraine-Politik, der Islamische Staat oder Schawinskis Thiel-Interview auch im zweiten Anlauf genau gleich oder noch schlimmer entwickeln würden. Und bereits wird «Chronos» in einzelnen Posts und Tweets für Themen offen kritisiert, die er nach aktuellem Stand der Auswertungen offenbar unerwähnt gelassen hat: Das boomende Fracking in den USA, die Abstimmung vom 9. Februar in der Schweiz oder die vereitelte Installation von Markus Somm, Gerhard Blocher und Christoph Mörgeli in den Chefredaktionen von «NZZ», «WOZ» und «Tierwelt».
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