
In einer italienischen Kleinstadt geht der Bürgermeister mit einer unüblichen Idee gegen die Prostitution vor. Er verwandelt Parlamentarierinnen in Dirnen. Diese Verwandlungs-Taktik könnte auch in der Schweiz einige Probleme lösen ...
Zurück in die kleine italienische Stadt Castel Voltumo. Dort stehen die jungen, knackigen Volksvertreterinnen neuerdings mit schicken Stiefeln und tiefem Ausschnitt am Strassenrand. Doch die vermeintlichen Freier kommen nicht etwa zum Happy End, sondern zu einer Moralpredigt, was eine Form von überaus effektiver und volksnaher Politik darstellt. Einleuchtend, dass diese Idee bei der SVP und der BDP besonders gut ankommt. Auch bei der EVP heisst es, man sei derzeit an der äusserst schwierigen Aufgabe, «die passenden Parlamentarierinnen» dafür zu gewinnen. Parteiintern wird offenbar befürchtet, dass «der Schuss nach hinten losgehen könnte». Schliesslich schaue Mann eben dann doch nicht einfach jedem Rock nach.
Dass die Verwandlung genauso gut auch umgekehrt funktioniert, zeigen wiederum diverse Beispiele aus Italien. Im Gegensatz zu den zugeknöpften Schweizer Politikerinnen, haben sich dort die leichtbekleideten Damen längst in der Politik etabliert und werden in allen nicht so wichtigen Ämtern eingesetzt. Wird also künftig die italienische Verwandlungs-Taktik hierzulande eingeführt, kann jenen Schweizer Gemeinden geholfen werden, die bislang nur mit Schwierigkeiten genügend Personen für die Exekutive finden konnten. Man verwandelt einfach die Prostituierten in Politikerinnen. Als Nebeneffekt könnten in Zürich die Sexboxen als Garagen, Hobbyräume oder Hundezwinger umgenutzt werden.