K.O.-Tropfen an SVP-Party waren echt!

Carole Starrmilch | veröffentlicht am 13.10.2015

Unerwartete Wendung in der Affäre um den K.O.-Tropfen-Shot, der in der St. Galler Villa Wahnsinn im Zuge einer SVP-Wahlkampfparty angeboten worden ist: Offenbar war tatsächlich eine Knockout-Substanz im Spiel, mit denen Parteimitglieder willensunfähig und in bitterböse T-Shirts gesteckt und erniedrigt wurden.

K.O.-Tropfen an SVP-Party waren echt!
(Nebelspalter)

Mit «Trausch die eh nöd» hatte die SVP an einer Wahlkampfparty die eigenen Gäste provoziert, viele haben offenbar die Herausforderung angenommen. Gestern sorgten Twitter-Bilder des in der Villa Wahnsinn angebotenen K.O.-Tropfen-Shots für Schlagzeilen und Entrüstung. Heute nun lassen neue Bilder in den sozialen Medien die ganze Aktion in einem neuen Licht erscheinen: Die Tropfen waren echt.

Eine heute zuerst auf Twitter aufgetauchte Aufnahme zeigt Christoph Mörgeli und Thomas Matter in T-Shirts, die Karl Marx und Che Guevara ikonisch überhöht darstellen. Auf einer anderen Aufnahme posiert Lukas Reimann nackt und liebestrunken in eine EU-Fahne gehüllt. Christoph Mörgeli wurde offenbar gleich mehrfach eingekleidet: Ein weiteres Bild zeigt ihn in einem «I love Aeppli»-Shirt, abgewandelt von einem «I love Apple»-Motiv. 

Wer steckt dahinter?

Wurden die SVP-Exponenten gezielt willenlos gemacht, neu eingekleidet und dabei auch noch fotografiert? Und wenn ja, wer steckt hinter der Aktion? Durchgesickert war bereits gestern, dass sich auch Sympathisanten der JUSO in der Villa Wahnsinn eingeschlichen haben sollen. Ein Bekennerschreiben liegt jedoch (noch) nicht vor. 

Nach ersten Reaktionen stehen die Betroffenen SVP-Exponenten unter Schock: «Es ist unfassbar, dass wir gegen unseren Willen in dieser Weise missbraucht worden sind», erklärt ein konsternierter Nationalrat Mörgeli am Telefon. Und SVP-Mann Thomas Aeschi räsoniert, dass er von der ganzen Aktion offensichtlich gar nichts mitgekriegt habe: «Nun, da ich selbst betroffen bin, sehe ich ein, dass man sich nicht über Opfer von K.O.-Tropfen lustig machen sollte.»

Betroffene wirr wie immer

Wie viele SVP-Vertreter von der K.O.-Attacke betroffen sind und ob noch weitere unvorteilhafte Bilder auftauchen werden, ist derzeit völlig offen. Auffallend ist, dass kein Opfer am nächsten Morgen Verdachtssymptome gehabt zu haben schien. Experten weisen jedoch darauf hin, dass SVP-Politiker oftmals auch bei normalem Bewusstsein so wirre Aussagen machen würden, dass weder ihnen noch dem Umfeld irgendwelche veränderte Bewusstseinszustände auffallen müssten. 

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