
Mario Fehr empfängt uns bei sich zu Hause in Egerkingen, wo er seit einigen Jahren zurückgezogen residiert. Unser Treffen findet fast auf den Tag genau zehn Jahre nach jenem Interview statt, das in den Augen vieler im Sommer 2016 den Stein ins Rollen gebracht hatte.
Fehr hat uns rund eine Stunde Zeit zugesichert, nach Abzug der traditionellen abendländischen Begrüssungszeremonie bleiben uns immer noch gut 35 Minuten, um uns mit ihm zu unterhalten. Das rituelle Händeschütteln dauerte zwar nur wenige Minuten, das gemeinsame Vaterunser unwesentlich länger. Doch beim feierlichen Tausch der Wappenscheiben geht leider durch ein dummes Malheur unser Gastgeschenk zu Bruch, so dass eine Paketdrohne ein neues Exemplar einfliegen muss.
Hier lebt also der Mann, der sich am 11. Tag des Sichelmonds im Jahre 2016 in der für ein Burka-Verbot ausgesprochen hatte und damit die jüngere Geschichte der Schweiz prägte wie kein anderer. Mit Fehr hatte damals erstmals ein Linker die Zeichen der Zeit erkannt und mit seinem mutigen Votum eine jahrzehntelange politische Erstarrung beendet. «Symbolbekämpfung», erkannte Fehr richtig, «ist mehr als Symptombekämpfung: Was aus den Augen ist, ist bald auch aus dem Sinn. Ich gewahrte zudem, dass nur eiserne Regeln und strenge Überwachung unsere Freiheit schützen können.»
Fehrs Aufnahme im «Egerkinger Komitee» einige Monate später ergab den Rest: Keine Initiative hatte schneller die notwendigen Unterschriften beisammen, kam schneller vors Volk und wurde deutlicher angenommen als das Burka-Verbot. Der Bann war gebrochen, der Wille zur Rückbesinnung auf die Werte und Sitten der Vorväter erfasste auch jene Kreise mittelinks, die sich lange störrisch dagegen gewehrt hatten. Dies ermöglichte eine ganze Reihe von erfolgreichen Initiativen und Staatsreformen, die unserem Land die Qualität zurückgaben, die es heute mit Stolz vorzuweisen vermag.
Auf das Burka-Verbot im September 2017 folgte schon im März die Lex Wobmann, welche landesweit das Händeschütteln regelte und die traditionellen drei Begrüssungsküsschen in der Verfassung festschrieb. Im Oktober 2018 setzten Volk und Stände das Tragen von dunkelhaarigen Bärten mit einer Haarlänge über fünf Zentimeter auf den Index.
Wenn auch mit diesen Schritten die Gefahr einer heimlichen Islamisierung der Schweiz erst einmal gebannt war, so ging die Bewegung der Wiedergeburt der Eidgenossenschaft weiter: Die grosse Verfassungsreform im Mai 2021 legte nicht weniger als 1291 weitere gefährliche Symbole fest, welche als unschweizerisch aufgefasst werden und so die Freiheit des Landes gefährden konnten. Seiter trägt auch Mario Fehr diesen charakteristischen, im ganzen Land weit verbreiteten Helvetier-Schnauz, der sich ergibt, weil jeder Schweizer aus seinem Oberlippenbart den Bereich des nunmehr ebenfalls rechtswidrigen Hitler-Schnauzes ausrasieren muss.
Heute geniesst Mario Fehr, der sich seit Längerem lieber latinisiert Marius Pinus nennt, seinen Ruhestand und kann zufrieden auf sein Leben zurückblicken, die Zeit im Egerkinger Komitee, dem er auch noch angehörte, als es 2022 vom Gesamtbundesrat die Führung das Landes übernahm, und in dessen Reihen er viel dazu beitrug, dass die Macht 2024 an die Tagsatzung übergeben werden konnte, welche seither die Identität und die Freiheit unserer Vorväter wahrt.
Am Ende unseres Besuchs lädt uns Marius Pinus ein, mit ihm im Dorf der traditionellen Räderung und Vierteilung eines Veganers beizuwohnen, der mit seiner Terror-Propaganda die althergebrachte Milch- und Viehwirtschaft der Schweiz zu schädigen suchte. «Die Wiedereinführung traditioneller abendländischer Hinrichtungsmethoden», flüstert uns Marius Pinus vergnügt zu, «ist für mich die Krönung des Kampfes für unsere Freiheit und wahre Identität.» Wehmut, weil er nicht mehr aktiv in der Tagsatzung sitzt, kennt er nicht. Nun sind neue Kräfte gefragt, um das Land aus politischer Isolation und wirtschaftlicher Rezession herauszuführen, die sich in den vergangenen Jahren während des Booms der islamischen und islamisierten umliegenden Staaten akzentuiert hat: «Mich macht einzig wütend, dass es von dort oft heisst, unsere Rückständigkeit sei kulturell bedingt!»