Konjunkturprognose

Ralph Weibel | veröffentlicht am 17.09.2018

Die Schweizer Wirtschaft wächst und mit ihr die Angst. Besonders im Herbst. Das hat System ...

Konjunkturprognose

... Denn zum Jahresende hin werden die Konjunkturprognosen immer schlechter. In den kommenden Wochen und Monaten werden die Schweizer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wieder zu ihren Chefs gehen. Chefs deshalb, weil der Frauenanteil in den Teppichetagen der 100 wichtigsten Firmen in der Schweiz deutlich unter 10 Prozent liegt.

Ihr Chef empfängt Sie zum rituellen Jahresgespräch. Sie hören sich an, wie zufrieden man mit Ihnen ist, Sie lediglich hier und da noch etwas mehr aus sich herausquetschen könnten, zum Wohl und Wachstum der Firma. Sie geloben Besserung und hoffen, die anstehende Erhöhung Ihrer Krankenkassenprämien mit einer Lohnerhöhung wenigstens kompensieren zu können.

Jetzt legt ihr Chef seine Stirn in Falten und erklärt Ihnen, wie gut das Jahr angelaufen sei, man sich davon aber nicht blenden lassen dürfe, sich das Wachstum im Laufe des Jahres abgeschwächt habe und man ja nie wisse, was im kommenden Jahr auf die Wirtschaft zu kommen werde. Kurzum: vergessen Sie das mit der Lohnerhöhung und seien Sie froh, überhaupt Arbeit zu haben.

Ernüchtert stellen Sie sich nach dem Gespräch wieder hinter die Drehbank oder setzen sich vor den PC, froh ein wichtiges Mitglied eines gut funktionierenden Systems zu sein. Dazu gehört auch, dass Sie sich beim lesen des Geschäftsberichtes nicht aufregen. Da steht nämlich drin, um wie viel der Bonus Ihres Chefs gestiegen ist.

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