
Lieber Pierre Maudet, Sie sind ein grosses Vorbild für mich und viele andere, die ständig klamm sind.
Gerne würde ich, wie Sie, zum gepflegten Nichtstun verdonnert werden, bei vollem Lohn. In Ihrem Fall, als gewählter Genfer Staatsrat, rund eine Viertelmillion Franken jährlich. Bis ich nur schon die erste Viertelkiste zusammen hätte, müsste ich allerdings ein paar Jahre absitzen. Fast aller Funktionen, hoffentlich merkt das überhaupt jemand, enthoben, müssen sie sich wie ein kastrierter Rammler in einem Zuchtstall vorkommen.
Bewundernswert ihre Nichteinsicht gegenüber sich selber und Ihren Wählern. Sind Sie ehrlich, wenn Sie als Chef von einem Ihrer Angestellten angelogen würden, wie lange sässe der noch auf seinem Stuhl? Da lob ich mir doch die Vorsitzenden der Hinterweltverbinder mit den gelben Grossraumfahrzeugen. Die Landolt und Ruoffs taten sich zwar auch lange schwer mit dem Gedanken, sie könnten die Verantwortung für das angerichtetet Chaos tragen. Immerhin zogen sie aber früher oder später den Hut.
Sie, Herr Noch-Staatsrat, scheinen aber gewillt, das Ganze auszusitzen. Auch nachdem ihnen die Immunität entzogen worden ist. Das hat verdient meine Bewunderung. Bei dem eisernen Willen den sie an den Tag legen, müsste man Sie eigentlich wieder vom Abstellgleis zurückholen. Die Politik braucht Männer, die kämpfen können. Oder zumindest still sitzen.