Achtung! – Und Ex!

Ralph Weibel | veröffentlicht am 21.11.2018

Bundesrat Guy Parmelin greift endlich durch. Er versprach vergangene Woche, den Armeekadern die Kräuterschnapsflasche zuzudrehen. Offen bleibt die Frage, was störender ist. Die Tatsache, dass sich die Führungselite der besten Armee der Welt die Birne voll haut, oder, dass sie es auf Kosten der Steuerzahler macht?

Achtung! – Und Ex!
Marco Ratschiller |

Angesichts des Problems, junge Leute für die Armee zu begeistern, ist das ein sehr schwerer Schlag. Wenn nicht einmal mehr während des Dienstes am Vaterland auf Staatskosten gebechert werden darf, fehlt dem VBS ein konkurrenzfähiges Argument in der Spassgesellschaft. In einer Erklärung hält Korpskommandant Philippe Rebord fest, «strafrechtlich könne der Armee nichts vorgeworfen werden, moralisch aber schon.» Und er gelobt Besserung. In der Armee hätten sich «tatsächlich Traditionen und Gebräuche gehalten, die nicht mehr zeitgemäss sind.» Doch was heisst das?

Jahrelang waren die Sauforgien Kitt für eine schlagfertige Truppe. Vielleicht hätte Rebord einfach sagen sollen, es müsse trainiert werden, damit der Feind (wodkatrinkender Rus­se) im Extremfall unter den Tisch gesoffen werden könnte. Dabei hilft es wenig, wenn die künftigen Kaderabende mit gemeinsamem Yoga, Chai-Latte und Mantra-Singen verbracht werden.

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