Licht aus

Ralph Weibel | veröffentlicht am 09.01.2019

Es hat uns schon wieder, das neue Jahr und mit ihm die Hoffnung, es möge uns 2019 ein Licht aufgehen.

Licht aus
(Nebelspalter)

Allerdings besteht daran ein berechtigter Zweifel. Die Welt dreht sich weiter um Datenlecks, Gelbwesten und einen amerikanischen Präsidenten, der einen Shutdown provoziert, weil er endlich Geld für seinen Zaun gegen Mexiko herauspressen will und die Chinesen sind auch noch auf der Schattenseite des Mondes gelandet. Nun, es kann nicht jeder die hellste Kerze auf der Torte sein.

Auf das uns ein Licht aufgehe, hat Pro Natura das Glüh­würmchen – bitte das nicht schreiben, ich weiss ja, das Würmchen ist eigentlich ein Käfer – zum Tier des Jahres ernannt, stellvertretend für alle Arten von Insekten. Doch genau das Glüh­würmchen wird von unseren aufgehenden Lichtern bedroht. Die Licht­verschmutzung lässt die Männchen objektophil werden und sie stürzen sich in ihrer Geilheit auf alle LED-Lämpchen, Smartphone-Bildschirme und Leuchtreklamen statt auf ihre paarungswilligen Weibchen. Die Folgen sind verheerend. Weniger Insekten heisst weniger Bestäubung, heisst weniger Pflanzen, heisst weniger Tiere, heisst, wir müssen alle sterben. Schon bald! Doch wir können den ersten Schritt zurück zur Natur machen, ganz einfach: Licht aus!

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