
Die brennende Diskussion über ein schweizweites Vermummungsverbot wird weiter angefeuert. Als Folge des um sich greifenden Wahns bei jungen Menschen, ihre Körper vermittels plastischer Chirurgie instagram-tauglich zu machen, überlegt sich die SVP sogar eine Initiative zum Verbot von plastischer Chirurgie. Früher, die Generation, die sich heute an Ü40-Partys trifft, erinnert sich daran, ging man rund 51 Wochen im Jahr bieder und brav einer Arbeit nach und machte Campingferien. Einmal im Jahr zog man sich eine Augenklappe oder ein Pippi-Langstrumpf-Kostüm an und liess es so richtig, bumsfallara, krachen.
Neuerdings geht man das ganze Jahr über maskiert herum. Hauptsache, der Schein wird gewahrt. Das zeigt sich in der allgemeinen Instagramverblödung. Immer mehr junge Menschen verspüren den Wunsch, Influencer oder Influencerin zu werden. Was schon wie eine Grippe tönt, ist richtig krank. Um in den unsozialen Medien wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit zu generieren, muss man auffallen. Dabei bedient man sich am besten der niedrigen Instinkte und Triebe. Für junge Männer heisst das, ein paar Anabolika schlucken und ab ins Fitness-Studio, bis der Bizeps knall und prall ist wie ein aufgepumpter Fahrradschlauch. Vor dem Spiegel eine unnatürliche Pose einnehmen und fertig ist das Selfie. Gibt garantiert ein paar Likes.
Die unsozialen Medien sind voll mit jungen Frauen – nein, eigentlich noch immer Mädchen – mit Silikonkurven und aufgespritzten Lippen, die aussehen, als hätten die minderjährigen Dinger eine heisse Herdplatte geküsst oder sich draufgesetzt. So drall, dass sie für ihr narzisstisches Selfie kaum noch ein lustiges Duckface machen können. Wobei der Anblick dieser Frankfurter Würstchen im Gesicht eine Beleidigung für jede Ente ist. Warum sagt den jungen Menschen keiner, wie bescheuert das aussieht und dass die erotische Ausstrahlung der einer Abrissbirne entspricht?
Ganz zu schweigen davon, was daraus einmal wird. Die Modeschöpferin Donatella Versace war mal richtig schön. Bis sie noch schöner werden wollte. Heute sieht ihr Kopf aus wie eine Wassermelone, auf die mit einer Schrotflinte geschossen wurde. Selbst in einer Geisterbahn kann man die gute Frau nicht mehr beschäftigen, weil man nach ihrem Anblick zum Alb-Trauma-Patienten wird. Angesichts dieser Tatsache ist die Frage berechtigt, ob künstlich veränderte Körper und Gesichter nicht gegen das Vermummungsverbot verstossen? Jedenfalls macht die steigende, ganzjährige Maskierung der Gesellschaft mehr Angst als eine Muslima unter ihrer Burka.