Stimmrecht­s­alter

Ralph Weibel | veröffentlicht am 20.03.2019

Nur weil die Jugend einmal etwas zum Klimawandel zu sagen hat, bekommen ei­nige Politiker Aufwind und fühlen sich genötigt, über das Stimmrechtsalter zu diskutieren.

Stimmrecht­s­alter
(Nebelspalter)

Nicht mehr nur 16-Jährige sind ein Thema, nein, schon 14-Jährige sollen abstim­men können. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob man nicht noch viel tiefer gehen soll. Weshalb sollen Eltern darüber entscheiden, ob ihre aufmüpfigen Bälger in die Kinderkrippe gehen sollen und nicht sie selber?

Schon Herbert Grönemeyer grölte «Kinder an die Macht»! Vielleicht würde das die Welt ja tatsächlich verbessern. Immerhin zeigt das jährliche Jugendbarometer 2018 der Credit Suisse, was junge Menschen am meisten beschäftigt: Treue, Freunde und der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit. Trotzdem wird einem etwas bange beim Gedanken, dereinst von zahnspangigen Teenies im Hormonrausch der Pubertät regiert zu werden. Allerdings ist der Gedanke, von zahnlosen Vergreisten auf der Zielgeraden der Evolution bestimmt zu werden, nicht viel besser. Vielleicht sollte man sich an Stelle einer Senkung des Stimmrechtsalters für die Jungen auf der anderen Seite der Demografie-Skala überlegen, lieber eine (Achtung: Wespennest!) Altersbeschränkung einzuführen.

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