
Am Freitag ist es so weit. Die Frauen streiken und lassen uns Männer hängen. Wir werden unsere Znünibrote selber streichen müssen, Unterhosen und Socken bleiben auf dem Sofa liegen, unser Schnupfen wird nicht als drohende Lungenentzündung bemitleidet, den Toilettendeckel schliesst niemand und das Bier müssen wir Männer selber vor den Fernseher holen.
Die Situation ist echt bedrohlich. Während die Frauen als Protestzug durch die Städte ziehen, werden alleingelassene Männer in erbärmlichem Zustand durch die Strassen streifen, auf der Suche nach Zuneigung, Verständnis und Essbarem. In unserer Kollektivschuld ist es untersagt, Solidarität mit Forderungen zur Lohngleichheit, gegen Diskriminierung, sexuelle Belästigung und so weiter zu zeigen. Wir müssen uns einfach schämen. Wohl zurecht. Aber das haben wir ja schon geprobt, bei den jüngsten Klimastreiks.
Damit wir den Tag trotzdem ohne grössere Kollateralschäden überstehen, braucht es Hilfe zur Selbsthilfe. Der Verein «Überleben ohne Östrogen» hat deshalb eine App entwickelt. Diese klärt zumindest die dringlichsten Fragen nach der Bedienung von Haushaltgeräten. Aufgelistet sind diverse Hauslieferdienste, Pizza-Kuriere und eine Kurzfassung des Buches «Sozialkompetenz ist trotz Testosteron lernbar».